
Die Situation von Journalisten in Marokko, insbesondere der Fall Omar Radi
Das Parlament fordert die marokkanischen Behörden nachdrücklich auf, das Recht auf freie Meinungsäußerung und Medienfreiheit zu respektieren und den inhaftierten Journalisten, darunter Omar Radi, Souleimen Raissouni und Taoufik Bouachrine, ein faires Verfahren zu gewährleisten. Die Abgeordneten fordern ihre sofortige vorläufige Freilassung und verlangen, dass die Schikanen gegen alle Journalisten im Land sowie gegen ihre Anwälte und Familien beendet werden.
Darüber hinaus verurteilen sie nachdrücklich den Missbrauch von Anschuldigungen sexueller Übergriffe durch die marokkanischen Behörden als Mittel, um Journalisten von ihrer Arbeit abzuhalten. Sie fordern das Land außerdem nachdrücklich auf, die digitale Überwachung von Journalisten, insbesondere über die Spionagesoftware Pegasus, einzustellen, und fordern die EU-Mitgliedstaaten auf, gemäß der EU-Verordnung über Güter mit doppeltem Verwendungszweck keine Überwachungstechnologien mehr nach Marokko zu exportieren.
Die Abgeordneten sind zutiefst besorgt über die Anschuldigungen, dass die marokkanischen Behörden Abgeordnete des Europäischen Parlaments bestochen haben sollen, und fordern die Anwendung derselben Maßnahmen, die gegen Vertreter Katars verhängt wurden. Sie verpflichten sich, Korruptionsfälle, in die Nicht-EU-Länder verwickelt sind, die sich Einfluss im Europäischen Parlament erkaufen wollen, umfassend zu untersuchen und zu behandeln.
Schließlich ruft die Resolution die EU und ihre Mitgliedstaaten dazu auf, weiterhin Fälle von inhaftierten Journalisten und politischen Gefangenen bei den marokkanischen Behörden anzusprechen und ihren Einfluss zu nutzen, um konkrete Verbesserungen der Menschenrechtssituation im Land zu erreichen.
Die Resolution wurde mit 356 Ja-Stimmen, 32 Nein-Stimmen und 42 Enthaltungen angenommen.






